Gräser im Zwischenfruchtanbau

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Welsches Weidelgras

Für den Winterzwischenfruchtanbau, das heißt Aussaat Mitte September, Ernte in der letzten Aprildekade, empfiehlt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen eine Mischung aus ausschließlich erstschnittbetonten Sorten des Welschen Weidelgrases. Das Welsche Weidelgras ist dem Grünroggen im Frühjahr auf zur Trockenheit neigenden Standorten im Trockenmasseertrag und im Trockensubstanzgehalt etwas unterlegen.

Auf Standorten mit guter Wasserführung kann der Anbau von Welschem Weidelgras interessant sein. Mit dieser winterharten Kulturart ist auch eine kombinierte Sommer- und Winterzwischenfruchtnutzung möglich, die sich in Biomassefruchtfolgen mit Mais anbietet. Das winterfeste Welsche Weidelgras wird im Sommer zur anschließenden Herbstnutzung ausgesät, bleibt über Winter stehen und liefert Ende April einen zweiten kräftigen Aufwuchs. Für diese Nutzungsart ist das auswinternde Einjährige Weidelgras nicht geeignet.

Vergleich der Winterzwischenfruchterträge und Trockensubstanzgehalte von Grünroggen in Haus Düsse und Welschem Weidelgras in Haus Riswick im Mittel der Jahre 2005 bis 2010

Mindererträge des Welschen Weidelgrases im Herbst werden durch höhere und sicherere Erträge des ersten Aufwuchses im Frühjahr ausgeglichen. Für die kombinierte Herbst- und Winterzwischenfruchtnutzung ist daher die Standardmischung A1 WZ prädestiniert.

Für den Sommerzwischenfruchtanbau zur ausschließlichen Herbstnutzung ist das Einjährige Weidelgras mit seinem höheren Ertragspotenzial vorzuziehen. Einjähriges und Welsche Weidelgras unterscheiden sich dadurch, dass das Einjährige Weidelgras im Sommerzwischenfruchtanbau zum Schossen und Ährenschieben gelangt, während das Welsches Weidelgras erst nach Überwinterung Ähren schiebt. Der Herbstaufwuchs des Einjährigen Weidelgrases ist daher etwas ertrag- und trockensubstanzreicher, aber etwas energieärmer als der Herbstaufwuchs des Welschen Weidelgrases. Beim Einjährigen Weidelgras bestehen allerdings große Sortenunterschiede in der Neigung zur Ährenbildung. In der Regel bringen die früher schossenden Sorten eher einen schnittreifen Ertrag als die späteren Sorten.