Zwischenfrucht Sommergetreide

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Hafer

In der Praxis wird auch Sommergetreide zur Silierung nach Getreide-GPS-Vornutzung oder nach dem Wintergerstendrusch angebaut. Dafür eignen sich besonders frühreife Sommertriticale-, Sommergerste- und Hafersorten. Ein großer Vorteil gegenüber anderen Zwischenfrüchten besteht darin, dass mit ausreichenden Trockenmassegehalten ohne Vorwelken aus dem Stand geerntet werden kann. Exakte Ertragsdaten zu diesen Varianten liegen bislang nur teilweise vor. Die Versuche der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zu den verschiedenen Zwischenfrüchten werden in den nächsten Jahren fortgesetzt. Praxiserhebungen zeigen allerdings, dass Trockenmasseerträge in der Größenordnung zwischen 4 und 7 t/ha bei rund 25 % TS erreicht werden können.

Voraussetzung für den sicheren Feldaufgang und die Ertragsbildung ist eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit. Nach bisherigen Beobachtungen ist davon auszugehen, dass spätere Aussaaten ab Anfang Juli bei bereits wieder abnehmender Tageslänge zu höheren Trockenmasseerträgen führen als Saattermine im Juni. Zu frühe Saaten im Juni sind riskant, weil die jungen Pflanzen noch von der zweiten Generation der Fritfliege stark geschädigt werden können. Die Saatdichte sollte mindestens 400 Körner/m² betragen. Auch wird mit 5 bis 6 cm Saattiefe etwas tiefer gedrillt als bei „normaler“ Frühjahrsaussaat. Über notwendige Herbizidmaßnahmen muss standortspezifisch entschieden werden. Bei Hafer und Sommergerste muss eine Fungizid- und Insektizidmaßnahme eingeplant werden.

Die Ernte erfolgt in der Regel erst Ende Oktober, sodass als Folgekultur überwiegend nur eine Sommerung, zum Beispiel Mais, in Frage kommt. Nach der Sommergetreideernte können die Stoppeln über Winter zum Bodenschutz erhalten bleiben. In die Stoppel kann der Mais im April als Mulchsaat oder im Strip-Till-Verfahren ausgesät werden. Eine ausgeglichene Niederschlagsverteilung spielt für die Ertragsbildung eine wesentliche Rolle. Da bei der Bestellung der Sommerzwischenfrucht nicht abzuschätzen ist, ob sie auch gelingt, müssen die Anbaukosten möglichst niedrig gehalten werden.