Zwischenfrüchte zur Biogasgewinnung

Versuche mit AckersenfBild vergrößern
Versuche mit Ackersenf

Zwischenfrüchte werden zwischen zwei Hauptfrüchten angebaut, ohne Nachteile für diese Kulturen. Der Saattermin liegt in der Regel im Juli. Der Zwischenfruchtanbau ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht interessant, da in diesem Produktionsverfahren ohne den Ansatz von Nutzungskosten produziert werden kann. Je höher die Kosten für die Hauptfrucht ausfallen, desto interessanter ist der Anbau von Zwischenfrüchten.

Der Zwischenfruchtanbau ermöglicht es, flexibel auf das jahresabhängig wechselnde Biomasseangebot der Hauptfruchtflächen zu reagieren. Zwischenfrüchte eignen sich auch für die Verwertung der Nährstoffe aus den Gärresten, sodass hierdurch Lagerraum eingespart werden kann. Durch den Anbau von Zwischenfrüchten können zusätzlich 80 bis 100 kg N je ha aus eigenem Wirtschaftsdünger eingesetzt werden.

Die Möglichkeiten zur Erzeugung von Biomasse aus Zwischenfrüchten sind im ersten Überblick sehr vielfältig. Als Faustzahl gilt, dass 3 bis 4 ha Zwischenfrüchte unter günstigen Bedingungen im Gasertrag 1 ha Silomais ersetzen können. Die Chancen einzelner Früchte beim Einsatz in Biogasanlagen werden allerdings maßgeblich vom Wassergehalt des Erntegutes bestimmt, das heißt, viele Zwischenfruchtvarianten kommen bei späten Ernteterminen und fehlenden Anwelkmöglichkeiten allein wegen des zu niedrigen Trockenmassegehaltes im Erntegut kaum in Betracht. Zwischenfrüchte sollten bei der Ernte möglichst 20 bis 25 % Trockensubstanz enthalten. Bei geringeren Trockensubstanzgehalten belastet das zusätzlich in der Biomasse enthaltene Wasser die gesamte Verfahrenskette von der Ernte über die Lagerung bis zur Gärsubstratlagerung und -ausbringung so stark, dass der Anbau für den Einsatz in Biogasanlagen in der Regel unwirtschaftlich wird.

Auch die nach der neuen Biomasseverordnung der Einsatzstoffvergütungsklasse II zugeordneten Zwischenfruchtarten Phacelia als blühfreudige Art im Sommerzwischenfruchtanbau, Winterrübsen als Sommer- und frühblühende Winterzwischenfrucht und Kleegras erreichen nur selten Trockensubstanzgehalte von über 10 %.Diese Kulturen können aufgrund der hohen Wassergehalte nur als Ergänzung anderer Substrate mit einem hohen TS-Gehalt dienen. Blühfreudige Zwischenfrüchte tragen aber zur Auflockerung des Landschaftsbildes und auch zur Biodiversität bei.

Die Verwertung von Zwischenfrüchten konzentriert sich im Wesentlichen auf Grünroggen, Weidelgras oder Sommergetreide als Zwischenfrucht. Andere Möglichkeiten der Biomasseproduktion mit weiteren Zwischenfrüchten sind im „Ratgeber Pflanzenbau und Pflanzenschutz“ der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zusammengestellt.

Ratgeber Pflanzenbau und Pflanzenschutz

Das 530 Seiten dicke Buch kann bei allen Kreisstellen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen für 15 Euro abgeholt werden. Zum Preis von 20 Euro, einschließlich Porto und Verpackung, wird es auch zugesandt. Bestellt werden kann der Ratgeber zu diesem Preis bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst, Angelika Albrink, Nevinghoff 40, 48147 Münster, Telefon: 0251 / 2376-655, Fax -644, E-Mail: angelika.albrink@lwk.nrw.de