Falscher Mehltau an Speisezwiebeln

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Falscher Mehltau

Schadbild:

Im oberen Bereich des Zwiebellaubes entstehen länglich-ovale Flecken von bleicher, graugrüner Färbung, die sich zunehmend vergrößern, bis das Laub von oben her fast vollständig abstirbt. Bei anhaltend feuchter Witterung bildet sich auf dem abgestorbenen Gewebe zusätzlich ein violettgrauer Sporenrasen. Das weitere Wachstum der Pflanze und die Entwicklung der eigentlichen Zwiebel (Erntegut) wird durch den Pilzbefall erheblich beeinträchtigt.

Schaderreger:

Speisezwiebeln werden vom Falschen Mehltau (Peronospora destructor) vor allem in Zeiten mit feuchter Witterung (häufige Niederschläge oder Taubildung) befallen. Ausgehen kann ein Befall entweder von gelegten Steckzwiebeln, die bereits mit dem Pilz infiziert waren, oder der Falsche Mehltau greift vom Boden aus über Dauersporen auf die Pflanzen über. Dies kann vorkommen, wenn an gleicher Stelle bereits in früheren Jahren Zwiebeln angebaut wurden, an denen der Falsche Mehltau aufgetreten war. Innerhalb des Pflanzenbestandes wird der Pilz durch Sporen verbreitet.

Gegenmaßnahmen:

Eine direkte Bekämpfung mit Pilzbekämpfungsmitteln ist nicht möglich, da derzeit gegen diesen Schadpilz an Zwiebeln keine Mittel zugelassen sind. Vorbeugende Maßnahmen haben daher eine besondere Bedeutung. Bei starkem Infektionsdruck reichen diese aber sicherlich nicht in jedem Fall aus, um ein Auftreten des Falschen Mehltaus zu verhindern.

Dennoch sollte man darauf achten, dass Zwiebeln nicht über mehrere Jahre an der gleichen Stelle angebaut werden, da der Pilz dauerhaft im Boden überleben kann. Befallene Pflanzenreste möglichst bei der Ernte vom Beet entfernen und nicht in den Boden einarbeiten. Ein ausreichend weiter Sä- bzw. Pflanzabstand und eine möglichst windoffene Lage können das Befallsrisiko ebenfalls mindern, da hierdurch das Abtrocknen des Zwiebellaubes nach Niederschlägen erleichtert wird.


Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst
Nevinghoff 40, 48147 Münster
 
Die auf den Packungen angegebenen Anwendungsvorschriften müssen sorgfältig eingehalten werden.

Autor: Andreas Vietmeier