Abdriftminderungsklassen für Düsen

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Werden bestimmte Pflanzenschutzmittel verwendet, die mit entsprechenden Mindestabständen zu Gewässern ausgewiesen sind, hat der Landwirt die Möglichkeit auf Düsen zurückzugreifen, die in das Verzeichnis Verlustmindernde Geräte des Julius Kühn Institut (JKI) eingetragen sind (vormals BBA). Damit können die Anwendungsbestimmungen deutlich entschärft werden. Die nachfolgenden Excel Datei stellt einen Auszug aus der Liste des JKI dar und berücksichtigt keine Komplettgeräte im Ackerbau (z.B. Hardi Twin Force und Dammann ANPA) sowie Geräte für den Obst-, Wein- und Hopfenbau. Die jeweils aktuelle und komplette Liste kann hier bzw. im Internetangebot des Julius Kühn Institutes eingesehen werden.

Finden sich bei den Verwendungsbestimmungen der einzelnen Abdriftminderungsklassen Eintragungen (Überdruck, Fahrgeschwindigkeit), so muss ein 20 m breiter Randstreifen zum Gewässer bzw. zur schützenswerten Saumstruktur hin mit diesen Einstellungen behandelt werden. Generell wird in NRW ein Mindestabstand von 1 m zur Böschungsoberkante gefordert (=länderspezifischer Mindestabstand, der sich als * auf den Hinweisen der Mittel wiederfindet), unabhängig davon, ob eine Abstandsauflage vorliegt oder nicht.

Seit einiger Zeit können auch die sogenannte Schrägstrahldüsen oder asymmetrische Randdüsen (IS, IDKS, AirmixOC bzw. AIUB) in Kombination mit den entsprechenden Injektordüsen zur Reduzierung der Abdrift eingesetzt werden. Dies ist nicht nur eine Möglichkeit für Sonderkulturbetriebe zur beetgenauen Applikation, sondern stellt auch eine Möglichkeit dar, zu sensiblen Nachbarkulturen eine randscharfe Applikation durchzuführen.

Autor: Harald Kramer