Tierwohl bei Winterwetter

Wolbecker Schüler auf dem KreisverbandstagBild vergrößern
Die Studierenden der Fachschule Münster-Wolbeck verfolgen das Geschehen von höherer Warte aus

Am Freitag, 30. Januar nahmen die Studierenden der Fachschule Münster-Wolbeck auf Einladung des Vorsitzenden Hermann-Josef Schulze Zumloh am Verbandstag des WLV-Kreisverbandes Warendorf teil. Bei schwierigen Witterungsbedingungen fuhr eine ganze PKW-Kolonne zur Stadthalle Ahlen.

Dort referierte Dr. Lars Schrader, Leiter des Instituts für Tierschutz und Tierhaltung am Friedrich-Loeffler-Institut Celleüber das Thema: „Landwirtschaftliche Tierhaltung in der Kritik – Was sagt die Wissenschaft?“. Ausgehend von der Tatsache, dass in der Bevölkerung zumeist „agrar-romantische Vorstellungen“ über Kinderbücher, Printmedien und Fernsehproduktionen verbreitet würden, sei es eine Daueraufgabe, ein realistisches Bild von der Landwirtschaft in die Gesellschaft zu transportieren. Öffentlichkeitsarbeit und Diskussion seien hier wichtige Aufgaben, die von jedem einzelnen wahrzunehmen seien.

Inhaltlich befasste sich der Referent insbesondere mit der Schweinehaltung. Mit Forschungsergebnissen seines Instituts beleuchtete er die Probleme und ging auf mögliche Lösungswege ein. Dabei beleuchtete er folgende Themenkomplexe: -Schwanzbeißen und Verzicht auf Schwanzkupieren, -Verzicht auf betäubungslose Ferkelkastration und Ebermast, -Selektion auf große Würfe, -Liege- und Laufkomfort bei Sauen, -Aufruffütterung. Bei vielen Punkten seien Verbesserungen möglich und nötig. Die damit verbundenen Mehrkosten müssten gleichwohl den Tierhaltern aber erstattet werden. Dies könne auf dem Wege privatwirtschaftlicher Initiativen („Tierwohl“) und gleichermaßen durch das Konzept von Labeln für verschiedene Fleischqualitäten geschehen. Jedenfalls seien die Lockangebote, über die 70% des Fleisches vermarktet würden, mit der Verbesserung des Tierwohles nicht vereinbar.

Autor: Dr. Ulrich Reul