Wie werden alte Jasminsträucher beschnitten?

Ich habe ein Grundstück gekauft, auf dem sehr viele alte Jasminsträucher stehen. Alle haben schon einen dicken Stamm, sind wahrscheinlich über 20 Jahre alt und sind bis zu 5 m hoch. Wann und wie kann ich diese Sträucher am besten beschneiden? Kann man sie auch ganz herunterschneiden, damit sie neu austreiben?

Antwort:

Bei den von Ihnen als Jasminsträucher bezeichneten Pflanzen handelt es sich wahrscheinlich um den Falschen Jasmin oder Pfeifenstrauch. Die deutschen Namen sind in diesem Fall etwas irreführend, werden aber in der Regel für zwei Arten des Pfeifenstrauches verwendet: Philadelphus virginalis (duftende Blüten, 2 bis 4 m hoch, eher straff aufrecht wachsend) oder Philadelphus coronarius (stark duftende Blüten, Triebe überhängend, stark abblätternde Rinde, 3 bis 5 m hoch).

Philadelphus gehört zu den Frühsommerblühern. Ein Rückschnitt nach der Blüte, bis Mitte Juli, führt nur noch zu einem sehr schwachen Durchtrieb. Das gilt insbesondere für das "Auf-den-Stock-setzen" der Gehölze. Ältere Pflanzen treiben dann eventuell auch gar nicht mehr aus. Ein starker Rückschnitt ist also zu vermeiden, da die von der Mitte der Gehölze ausgehende Verzweigung typisch für Aufbau und Austrieb der Philadelphus-Arten ist.

Mäßiges Auslichten im Winter auf die Hälfte der Strauchhöhe, ist die richtige Maßnahme. Dabei kann gut auf vorhandene jüngere Triebe, die vom bogig überhängenden, älteren Holz nach oben wachsen, abgeleitet werden.